Kooperative Lernformen

Motive zur Einführung des Kooperativen Lernens

Kooperatives Lernen ist kluges, Kräfte schonendes Umgehen mit der Heterogenität von Lernenden (und Lehrenden), mit Alltagskonflikten, mit Leistungsansprüchen und –motivation sowie mit den sozialen Kompetenzen aller an Schule (oder Hochschule) Beteiligten. Es ist eine der zukunftsorientierten Reaktionen auf – nicht erst seit PISA – zunehmende Forderungen nach „mehr Leistung“ seitens der Bildungspolitik bei immer einschneidenderen Sparappellen und knapperen Ressourcen. Gleichzeitig und als eine Art Gegenbewegung ist eine Art pädagogischer Renaissance des „sozialen Lernens“ zu beobachten. Das zunehmende Interesse an sozialen Lernprozessen hat vielfältige Gründe. Eine Erosion der Sozialkultur zählt ebenso dazu wie die Multikulturalität moderner Gesellschaften, partizipative Strukturen in der Arbeitswelt und Phänomene der ‚veränderten Kindheit’“ (Fölling-Albers 1992, S. 36 f.).

 

1.1 Chronologie der Kollegiumsfortbildung im Bereich des Kooperativen Lernens

Mit dem Prinzip des Kooperativen Lernens begann sich die Steuergruppe der Hermann-Voss-Realschule verstärkt ab dem Jahr 2008 auseinanderzusetzen. Im selben Jahr nahm das gesamte Kollegium an einer ersten halbtägigen Fortbildung zum Kooperativen Lernen teil. Das Interesse an weiteren Fortbildungen war groß, sodass ein Ganztag mit dem Kollegium von zwei Moderatorinnen im Jahr 2009 durchgeführt wurde. An die Vermittlung erster Grundstrukturen schlossen sich 2010 drei weitere Workshops im Rahmen von Nachmittagsveranstaltungen an, die von interessierten Kollegen besucht werden konnten. Diese beschäftigten sich mit folgenden Themenbereichen des Kooperativen Lernens:

  1. "Üben und Wiederholen“

  2. "Kooperative Lesemethoden"
  3. "Texterschließung"

Darüber hinaus absolvierten zwei Kolleginnen der Hermann-Voss-Realschule im Jahr 2010 eine Moderatorinnenausbildung als „Green-Trainer für Kooperatives Lernen, Lehren und Leiten“. Diese Ressource ist über die Jahre immer wieder als Ressource der Auffrischung im Kollegium genutzt worden.

 

1.2. Praktische Umsetzung des Kooperativen Lernens

Zunehmend werden an der Hermann-Voss-Realschule in allen Fächern Kooperative Lernformen eingesetzt. Für die Partnerarbeit nach kooperativem Vorbild wurde an der Schule die „Verabredung“ eingeführt. Jeder Schüler hat somit vier feste Partner, die fächerübergreifend zugeordnet werden können, weil die „Verabredungskarten“ (s.u.) von den SuS* im Hausaufgabenheft eingeklebt werden.

Ebenfalls fest verankert findet sich das Kooperative Lernen im Methodentraining (EVA) wieder, welches in ganztägiger Form stattfindet und somit eine gute Möglichkeit für das Einüben von kooperativen Arbeitsformen gewährleistet.

 

 

*SUS = Schüler und Schülerinnen